1970 – 1986

Bei der Jahreshauptversammlung 1970 wurde Gustav Zechmeister neuer Sektionsleiter und sollte es bis 1986 bleiben. Er war selbst erfolgreicher Skirennläufer und setzte sich zum Ziel, die Sektion zu einem Skiverein auszubauen, in dem sowohl Breiten- als auch Leistungssport Platz finden sollen.

Bei der Jahreshauptversammlung 1970 wurde Gustav Zechmeister neuer Sektionsleiter und sollte es bis 1986 bleiben. Er war selbst erfolgreicher Skirennläufer und setzte sich zum Ziel, die Sektion zu einem Skiverein auszubauen, in dem sowohl Breiten- als auch Leistungssport Platz finden sollen.

Ein Ganzjahresprogramm wurde ausgearbeitet und bereits im Herbst 1970 mit der Schigymnastik eine Aktivität ins Leben gerufen, die man sich auch heute aus dem Vereinsgeschehen nicht mehr wegdenken könnte. Damals war es für einen kleinen Verein eine Novität, erfreute sich aber in kürzester Zeit größter Beliebtheit. Bereits nach dem ersten Jahr konnten bei insgesamt 36 mehr als 2000 Teilnehmer gezählt werden, wobei diese Zahlen in den darauf folgenden Jahren noch übertroffen wurden.

Kinderschitage, als äußeres Zeichen unserer Nachwuchsarbeit und Schivereinsmeisterschaften wurden unter anderem zu fixen Programmpunkten und dann auch ohne Unterbrechung Jahr für Jahr durchgeführt.

Waren schon die Kinderschitage in den ersten Jahren, die wir hauptsächlich in Molln oder auf dem Sternstein durchführten, für unseren Nachwuchs und dessen Anhang große Erlebnisse, so wurden es später in St. Veit im Mühlviertel kleine Volksfeste. 1982 war mit mehr als 120 Startern auch der halbe Ort auf den Beinen. Weltcupfieber entstand bei unserem Nachwuchs als sie aus Flaser Erwins Zelt starten durften und die elektronische Zeitnehmung auslösten. Wenn sie dann von unseren Frauen mit Tee und Krapfen versorgt und bei der Siegerehrung mit Pokalen und Preisen überhäuft wurden, kannte ihre Freude keine Grenzen mehr. Das war Werbung für unseren Verein, die Jugend und den Schisport.

Die Vereinsmeisterschaften wurden wegen der größeren Schneesicherheit immer in höheren Regionen wie zum Beispiel auf der Höss ausgetragen, dadurch konnten wir uns Absagen oder Verschiebungen ersparen.

Kleine Abstecher führten uns auf die Wurzeralm, die Prem-Alm bei Donnersbachwald, auf den Kasberg und die Bodenwies bei Kleinreifling und sogar auf das Hochkar.

Mussten wir die ersten Meisterschaften mit geliehenem Material und Handstoppung austragen, so konnten wir später unsere eigene elektronische Zeitnehmung einsetzen, hatten eigene Startnummern mit dem Vereinsaufdruck und eigene Torflaggen. Unser eingespieltes Helferteam mit ausgebildeten Kampfrichtern war zu einer Säule des Rennsports geworden. Die steigenden Leistungen besonders unseres Nachwuchses zeugten von unserer guten Aufbauarbeit und zeigten uns auch, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Kinderschitage und Vereinsmeisterschaften machten aber noch keinen Schiverein. Also hieß es mehr tun.

Wir gingen mit Informationsabenden an die Öffentlichkeit, suchten talentierte Kinder und Jugendliche und begannen mit einem gezielten Aufbautraining. Schon im Winter 1970/71 stellten sich die ersten kleineren Erfolge ein.

Im Dezember 1971 wurden wir als Verbandsverein in den ÖSV aufgenommen. Ein erstes Ziel von Gustav Zechmeister war damit erreicht. Wir konnten an ÖSV-Rennen teilnehmen.

Bereits in der Saison 1972/73 beteiligten wir uns an zehn verschiedenen Rennen, und unser Nachwuchs kämpfte um Punkte in der ÖSV-Wertungsliste. Gabi Wahl wurde zum ersten Mal Trauner Schülermeisterin, Joschi Dürrhammer und Harald Zechmeister Trauner Jugendmeister.

Im Winter 1973/74 gab es die ersten Höhepunkte. Unterstützt von der Leitung der Diözesansportgemeinschaft (DSG) konnten wir unsere Rennmannschaft mit einheitlichen Pullovern ausrüsten. Sie sollten lange Zeit ein Markenzeichen unseres Vereines bleiben. Im Frühwinter konnten wir am Union-Landestraining und beim Torlaufkurs der DSG teilnehmen. Zum ersten Mal beschickten wir mit unserem hoffnungsvollen Nachwuchs die Union-Landesmeisterschaft. Gabi Wahl gewann auf Anhieb Tor- und Riesentorlauf in der Schülerklasse und eine ganze Reihe zweite, dritte und vierte Plätze wurden von unseren Teilnehmern erreicht. Wir hatten somit den Durchbruch geschafft und wurde bekannt. Richard Bründl wurde zum ersten Mal Trauner Ortsmeister, Gabi wieder Schülermeisterin und Harald Zechmeister zum dritten Mal Jugendmeister von Traun und Linzer Union-Bezirksmeister. Insgesamt 25 Rennen wurden beschickt. Es war das bisher erfolgreichste Vereinsjahr.

Es ging aber weiter aufwärts. So zählten wir in der Saison 1974/75 bereits 164 Mitglieder. 125 waren beim ÖSV gemeldet. Unsere Rennfahrer sorgten dafür, dass wir die Nummer EINS in Traun wurden und bis heute auch blieben. Waren es bei den Mädchen in erste Linie Gabi Wahl, Judith Bründl und Maria Eidenhammer, so waren es bei den Burschen Richard Bründl, Joschi Dürrhammer und Harald Zechmeister, welche den Namen unseres Vereines damals bekannt machten.

Richard Bründl, Harald Zechmeister und Gabi Wahl wurden in den Union-Landeskader aufgenommen, später folgte Dieter Wolf nach.

Durch eine Statutenänderung im Verein wurde unsere Sektion selbständig. Der erste Sektionsvorstand hatte 1976 folgendes Aussehen:

Obmann: Gustav Zechmeister
Stellvertreter: Hans Bründl
Kassier: Hans Bründl
Schriftwart: Ing. Gerald Miko
Sportwarte: Rudolf Aigner, Karl Wolf, Robert Großfurtner, Erwin Flaser
Beiräte: Ing. Josef Dürrhammer, Ing. Hubert Schauer, Wolfgang Wurm, Ludwig Eidenhammer

 

Die gute Vereinsarbeit fand auch darin ihren Niederschlag, dass Gustav Zechmeister 1975 beim Bezirksverbandstag einstimmig zum Bezirksfachwart für Schilauf gewählt wurde. 1978 wurde er dann in den Vorstand der DSG für Oberösterreich und 1979 als Bezirksobmann-Stellvertreter der Union Linz-Land berufen.

Wir führten als erste Aktivität die ersten Union-Bezirksmeisterschaften in Hinterstoder durch. Gabi Wahl und Richard Bründl wurden auf Anhieb Union-Bezirksmeister. Harald Zechmeister wurde zum zweiten Mal Linzer Union-Bezirksmeister und Richard Bründl gelang der Hattrick bei den Trauner Stadtmeisterschaften.

Die ersten Vereinsschiwochen wurden organisiert. Sie fanden großen Anklang und werden auch heute noch abgehalten (old) . Für die Rennläufer wurden es Trainingwochen und für die Anfänger Schikurse, die von unseren Vereinstrainern bestens unterstützt und betreut wurden.

Begonnen haben wir mit den Skiwochen in Neukirchen bei Altmünster, kamen dann nach Aigen im Ennstal, auf die Planner Alm, nach Donnersbachwald und auf die Nigl-Alm bei Kleinreifling. Die letzten Jahre führten uns in das Dr. Eder Haus nach Gosau und seit den späten 90er Jahren ist alle zwei Jahre unser Quartier das Landesjugendheim auf der Wurzeralm. Wir können auf viele schöne, gesellige und vor allem familiäre Stunden zurückblicken. Nach Joschi und Maria, die die Organisation übernahmen, haben nun Hannes und Lisa Eidenhammer Durchführung übernommen.

1978 legte Joschi Dürrhammer mit Erfolg die Lehrwarteprüfung ab. Wir hatten damit den lang ersehnten staatlich geprüften Schilehrwart in unseren Reihen.

Der Verein begann sich zu konsolidieren und die Veranstaltungen wurden zu Fixpunkten. Ein Großteil der Rennläufer der ersten Jahre fing mit dem Studium an und musste den Rennsport in die zweite Reihe stellen. Neue Namen tauchten auf und traten erfolgreich in die Fußstapfen der „Alten“: Dieter Wolf, Peter Großfurtner, Alfred Beranek, Gerald Stummer, Alexander Schenk, Erich Schauer, Renate Schauer, Brigitte Schauer und Sonja Gaigg. Nicht unerwähnt lassen dürfen wir Gusti Flaser, die mit denn Jungen immer noch mithielt und vor allem Karl Wolf, der sich immer mehr zum Siegläufer in der AK entwickelte und Vorbild und Zugpferd für den Verein wurde. Otto Schenk wurde Jugendbetreuer und war nach wie vor selbst im Rennlauf erfolgreich beschäftigt.

Durch die Tätigkeit unseres Obmannes als Bezirksfachwart wurde auch der Schisport im Bezirk beeinflusst. Wir führten von 1979 bis 1984 die Union-Bezirksmeisterschaften durch. Bestens organisiert konnten wir die Teilnehmerzahl von 86 auf fast 200 steigern. Seriensiegerin wurde Gabi Wahl, die alles gewann, was im Bezirk zu gewinnen war, aber auch unsere übrigen Teilnehmer konnten viele erste und vordere Plätze erringen.

Unsere Rennläufer waren weiterhin auf Erfolgskurs: Renate Schauer und Brigitte Schauer wurden nacheinander Trauner Schülermeisterinnen und später Jugendmeisterinnen. Bei den Burschen waren es Alfred Beranek und Erich Schauer. Dieter Wolf sammelte fleißig Medaillen und Pokale und Alexander Schenk, noch Schülerläufer, wurde Union Bezirksmeister.

1984 waren wir durchführender und gleichzeitig auch erfolgreichster Verein der DSG-Landesmeisterschaften.

Aber nicht nur auf den Rennpisten waren wir unterwegs. Auch organisatorisch musste viel geleistet werden. Als wir begonnen hatten, waren unsere finanziellen Mittel nur beschränkt verfügbar. Mühselig begannen wir über Firmen, Dach- und Fachverbände und sonstige Gönner zu Geld zu kommen. Die ersten Ausrüstungsgegenstände wurden gekauft. Zuerst waren es Handgeräte für den Turnsaal, dann Stoppuhren, Funkgeräte, Vereinspullover, Startnummern, Torlaufflaggen und Torstangen. Später durften wir die erste elektronische Zeitnehmung unser Eigen nennen. Das Kampfrichterteam erhielt Überjacken und zum zweiten Mal wurden Vereinspullover angeschafft. So wurden wir auch auf materieller Seite ein Schiverein.

Die vielen Veranstaltungen, die Jahr für Jahr durchgeführt wurden, wären nicht möglich gewesen, hätten wir nicht ein gut eingespieltes Organisations- und Kampfrichterteam und viele freiwillige Helfer gehabt.

Zur Durchsetzung unseres Ganzjahresprogramms, das wir erstellt hatten, gehörten auch unsere Wandertage, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Leichtathletikveranstaltungen, Sommersportfeste, unsere beliebten Sonnwendfeiern mit Berg- und Sportfesten, anfangs in der Geng und später auf dem Hollerberg waren ein Teil dieses Programms.

Doch nicht nur Sport, auch Geselliges und Besinnliches gehörten zu unserem Programm. Schon sehr bald mussten wir für den Gesamtverein die Durchführung der Weihnachtsfeiern übernehmen, die wir später in Adventfeiern umbenannten und wieder im Kreise der Sektion stattfanden. Sie entwickelten sich zu besinnlichen Familienfesten. Die unermüdliche Arbeit unserer Frauen und die Bereitschaft der Jugend zu Programmgestaltung brachten und bringen nicht nur den Kindern viel Freude.

Nach dem Einfrieren des Sportlerballes wurde von unserer Sektion das so beliebt Gschnasfest eingeführt und Jahr für Jahr mit immer tolleren Einfällen gespickt.

Aber nun wieder zurück zum sportlichen Geschehen. Nachwuchsbetreuer war Otto Schenk. Beim neu geschaffenen Bezirkscup für Nachwuchsläufer konnten wir mit Siegen von Michaela Seidl, Petra Holzweber, Doris Eschlböck, Peter Kast, Mario Schenk, Jürgen Nowy, Erich Schauer und Alexander Schenk die Vereinswertung gewonnen werden. Aber auch unsere anderen Läufer waren auf Erfolgskurs. Angeführt von Gabi Wahl und Dieter Wolf, eiferten Brigitte Schauer, Andrea Nowy, Alfred Beranek und andere fleißig nach.

Dann traf uns ein schwerer Schlag: gerade erst wieder Vereinsmeister geworden, verunglückte unser Dieter Wolf tödlich. Der „Schnelle Wolf“ war nicht mehr. Wir verloren mit ihm einen hervorragenden Schisportler und einen lieben Kameraden.

Mit Michaela Seidl wuchs ein großes Talent heran. Von 16 Rennen, an denen sie teilgenommen hat, konnte sie acht gewinnen, belegte zwei zweite und fünf dritte Plätze und zählte somit zu den besten Nachwuchsläuferinnen von Oberösterreich. Sie besuchte in den darauf folgenden Jahren die Schihauptschule Windischgarsten und danach die Schihandelsschule in Waidhofen. Durch ihre Leistungen wurde sie nach dem ÖSV-Landeskader in den C-Kader des ÖSV einberufen und war eine Zeit lang WELTBESTE Schirennläuferin im Super-G in ihrem Jahrgang.

1986 wurden wir zum zweiten Mal mit der Durchführung der DSG-Landesmeisterschaften betraut. Wir haben diese als „Wolf-Dieter“-Gedächtnislauf durchgeführt. Gabi Wahl wurde wieder Landesmeisterin und Michaela Seidl, Doris Eschlböck und Mario Schenk erreichten Klassensiege.

Mit der Siegerehrung zum dritten Bezirkscup beendete Gustav Zechmeister nach 16 Jahren Sektionsobmann seine Funktionärstätigkeit. Wir wollen ihm dafür herzlich danken!